Dürfen wir vorstellen, Ro. Ro ist eine nicht-binäre Person und hat zwei Fitness-Ziele: Sich im Körper wohlen fühlen und stärker werden. Ro war noch nie vollkommen glücklich mit dem Körper, vor allem während der Jugend.
Seitdem sich Ro als nicht-binär identifizierte, ging es mit dem Selbstbewusstsein bergauf. Aber Ro hat noch einiges vor sich bis zur 100%igen Zufriedenheit. Aus diesem Grund wollte Ro an dem 60-tägigen Transformationsprogramm „The Time Between“ teilnehmen. Das Programm ist darauf ausgerichtet, den Teilnehmern dabei zu helfen, ihre Gesundheits- und Fitness-Ziele zu erreichen.
Ros Beziehung zu Ernährung und Sport glich schon immer einer Achterbahnfahrt. Zu Beginn des Programms startete Ro gerade mit einer Hormontherapie. Es gab also keinen besseren Zeitpunkt als diesen, um an der Beziehung zur Ernährung zu arbeiten. Ro sollte sich wohl im Körper, dem Geschlecht und der Identität fühlen. Dieses Selbstbewusstsein sollte durch Trainingseinheiten im Gym befeuert werden.
- Treffen mit dem Personal Trainer
- Krafttest
- Die ersten vier Wochen
- Zwischenbilanz nach vier Wochen
- Die finalen vier Wochen
- Finaler Krafttest
- Take Home Message
Treffen mit dem Personal Trainer
Bevor es losging, setzte sich Ro mit der Personaltrainerin von Myprotein, Keira, zusammen, um die Ziele für folgenden 60 Tage zu besprechen und zu klären, was Ro eigentlich erreichen wollte. Ro wollte maskuliner aussehen, aber auch stärker und selbstbewusster werden.
Um diese Ziele zu erreichen und Ros Unwohlsein im Gym zu mindern, stelle Keira einen Trainingsplan zusammen, in welchem in erster Linie Übungen mit Maschinen, Kettlebells, Kurzhanteln und teilweise der Langhantel vorkamen. So würde Ro nicht unbedingt den Raum mit den schweren Gewichten betreten müssen, sofern Ro es nicht wollte.
Was die Ernährung angeht, musste der Plan vegetarisch und frei von Milchprodukten sein. Ro sieht sich selbst nicht als begabtesten Koch, sodass Keira die Rezepte so einfach und unkompliziert wie möglich hielt. So war es wahrscheinlicher, dass sich Ro auch wirklich an diese halten würde.
Krafttest
Wenn man Fortschritte messen möchte, gibt es ein paar Indikatoren, nach denen man sich richten kann: Körpermaße, Bilder, Gewicht und Kraft. Da es Ros Ziel war, stärker zu werden, war ein Krafttest, die beste Möglichkeit, um dies zu messen.
Bei den Ober- und Unterkörperübungen waren die Anzahl der Wiederholungen ausschlaggebend, die in einer Minute geschafft wurden und bei den Rumpfübungen, wie lange diese gehalten werden konnten.
Getestete Übung | Ergebnisse an Tag 1 | Ergebnisse an Tag 60 |
Plank | 30 Sekunden | 1 Minute, 20 Sekunden |
Kniebeugen (in einer Minute) | 11 Wiederholungen | 30 Wiederholungen |
Liegestütze (in einer Minute) | 13 Wiederholungen | 20 Wiederholungen |
Die ersten vier Wochen
Da Ro noch ziemlich unerfahren im Gym war, hatte Ro zunächst ein wenig Angst. Ro war besorgt, dass man sich über ihre Stärke lustig machen würde und fühlte sich so, als würde Ro als nicht-binäre Person nicht dorthin gehören. Das hat Ro aber trotzdem nicht abhalten können. In den ersten drei Wochen befolgte Ro den Trainingsplan konsequent.
Ro hatte mit ein paar Nebenwirkungen der Hormontherapie zu kämpfen, aber biss sich durch. Und auch was die Ernährung anging, hielt Ro sich weitestgehend an den Plan. (Unter anderem machte Ro Pizza Rolls und obwohl Ro meinte, kein guter Koch zu sein, finde ich, dass sie ziemlich lecker aussahen).
Ro konnte im Verlauf der Challenge Fortschritte machen. Die Workouts machten Ro Spaß und Ro versuchte immer mehr Gewichte zu nehmen und mehr Wiederholungen zu schaffen. Ro lernte außerdem, dass man sich nicht schlecht fühlen muss, wenn man gelegentlich auswärts isst.
Aber es lief nicht alles glatt und Hindernisse tauchten auf. Nach 24 Tagen, also etwa nach der Hälfte des Programms, bekam Ro ein paar homophobische Kommentare in einem Gespräch zwischen einem Gym-Mitarbeiter und einem Mitglied mit. Daraufhin waren Ro und Ros Partner sauer und demotiviert. Diese Unterhaltung ließ Ro denken, dass das Gym nicht der richtige Ort für jemanden wie Ro sei.
Und dann, um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, wurde Ro positiv auf Corona getestet.
Zwischenbilanz nach vier Wochen
Nach dieser negativen Erfahrung im Gym, war es nur verständlich, dass Ro zögerte, wieder dorthin zu gehen. Die Pausenzeit aufgrund der Krankheit verschlimmerte das Angstgefühl. Ro war der Meinung, dass das Gym kein sicherer Ort für Ro sei und dass Ro dort nicht willkommen sei. Das hart erarbeitete Selbstbewusstsein, das Ro aufgebaut hatte, wurde zerstört und musste wieder neu gebildet werden. Das Gym müsste wieder zu einem sicheren Ort werden.
Und trotz dieser schlechten Erfahrung war die Challenge insgesamt doch eher positiv. Ro hatte während dem Programm den eigenen Partner und Gym Buddy zur Seite – beide konnten mehr essen, als sie es je für möglich gehalten hätten und alles in allem war die Challenge sehr förderlich für die Geschlechtsumwandlung.
Die finalen vier Wochen
Obwohl Ro negativ getestet wurde, erholte Ro sich nicht vollständig. Ro war oft außer Atem und das Erschöpfungsgefühl hielt noch eine Weile an. Dadurch, dass Ro aus der Routine gekommen war, hatte Ro weniger Lust auf das Gym.
Finaler Krafttest
Acht Wochen später war Ro zurück im Myprotein Hauptsitz für den finalen Check. Ro absolvierte denselben Krafttest wie zu Beginn der Challenge, um zu überprüfen, wie viel Fortschritt gemacht wurde. Die Ergebnisse sprechen für sich selbst.
Getestete Übung | Ergebnisse an Tag 1 | Ergebnisse an Tag 60 |
Plank | 30 Sekunden | 1 Minute, 22 Sekunden |
Kniebeugen (in einer Minute) | 11 Wiederholungen | 30 Wiederholungen |
Liegestütze (in einer Minute) | 13 Wiederholungen | 20 Wiederholungen |
Was physische Veränderungen angeht, fiel Ro auf, dass sich Ros Körperhaltung verbessert hatte (zum Teil auch durch ein erhöhtes Selbstbewusstsein) und mehr Muskeldefinition zu sehen war.
Aber die Challenge hatte nicht nur physische Auswirkungen. Ro fühlte sich auch mental stärker. Ro fühlte sich mehr zu Hause in im Körper und machte sich nicht mehr selber schlecht dafür, nur „einen Körper zu haben“. Außerdem fühlte Ro sich deutlich besser, was die Identität zu Ros Geschlecht angeht.
Ros Erfahrungen im Gym zeigten aber auch etwas anderes, sehr wichtiges, nämlich, dass das Gym auch negative Seiten hat, die viele von uns nicht sehen. Worte und Taten können Konsequenzen haben – insbesondere an Orten, die nicht zwangsläufig als sicher für homosexuelle oder allgemein unterrepräsentierte Menschen gelten – deswegen ist es wichtig, dass man Leuten immer das Gefühl gibt willkommen zu sein. Das Gym sollte ein Ort für jeden sein.
Take Home Message
Ros Challenge verlief nicht ohne Hindernisse, aber Ro ging gut mit diesen um und die Ergebnisse sind sehr inspirierend. Ro hat nicht nur die Ziele erreicht, die Ro sich vorgenommen hatte, sondern schoss über diese hinaus.
Ro wurde klar, dass es bei Gesundheit und Fitness nicht nur darum geht, „schlanker“ zu werden, sondern das zu finden, was für einen persönlich funktioniert.
Mehr Transformationen aus „The Time Between“ findest du auf unserem internationalen Myprotein Youtube Channel.
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