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Beach Body: Wieso es falsch ist sich einen Strandkörper als Ziel zu setzen

Beach Body: Wieso es falsch ist sich einen Strandkörper als Ziel zu setzen
Amy Golby
Autor und Experte10 Monate Ago
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Das Wetter wird wärmer, was bedeutet, dass den meisten von uns der Sommerurlaub bevorsteht. Sommer, Sonne und das Meer lassen bei vielen gute Laune aufkommen, aber manche haben auch mit Ängsten zu kämpfen und machen sich Sorgen, wie sie am Strand aussehen.

Dies liegt in erster Linie daran, dass uns in den Medien jahrelang erzählt wurde, dass wir unbedingt einen Beach Body brauchen. Aber das ist absoluter Quatsch. Und hier erfährst du warum.

Beach Body: Wieso es falsch ist sich einen Strandkörper als Ziel zu setzen

 

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Was ist ein „Beach Body“ überhaupt und warum ist diese Bezeichnung so schädlich?

Wir alle kennen den Begriff „Beach Body“, aber was bedeutet er überhaupt? Im Grunde sagt er aus, dass man zunächst in „Form“ kommen muss, bevor man sich an den Strand trauen kann. Das ist natürlich vollkommen lächerlich und aus so vielen Gründen ungesund.

Es ist nichts verkehrt daran, fitter und gesünder werden zu wollen. Das Problem hier ist die Annahme, dass manche Körper für den Strand geeignet sind und andere nicht – und, dass du deinen Körper an dieses Ideal anpassen musst.  Leider legen viel zu viele Menschen Wert auf den „Beach Body“. Eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigte, dass 58% der Erwachsenen im Vereinigten Königreich auf irgendeine Art und Weise mit Kritik zu ihrem Körper konfrontiert wurden (1).

Die Medien haben einen großen Teil zu dem verzerrten Körperbild beigetragen, welches in unserer Gesellschaft existiert. In einer weiteren Studie gaben 69 % der Teilnehmer zu, dass ihre Meinung, wie ein „idealer“ Körper auszusehen hat, durch Bilder in Magazinen beeinflusst wurde. Davon sagten 47%, dass sie, nachdem sie solche Bilder gesehen hatten, den Wunsch verspürten, an Gewicht zu verlieren (2).

Die sozialen Medien haben ebenfalls dazu beigetragen, dass wir unrealistische Vorstellungen haben, wie ein Körper auszusehen hat, insbesondere unter den jungen Menschen. Eine aktuelle Studie brachte hervor, dass 53% der jungen Erwachsenen, die glaubten nicht dünn genug zu sein oder Angst davor hatten, zu dick zu werden, „klinisch relevante“ Symptome einer körperdysmorphen Störung entwickelt haben (3).

Diese Studien zeigen, dass Begriffe wie „Beach Body“ einen ungesunden Einfluss auf Erwachsene und Jugendliche haben können. Aus diesem Grund ist es wichtig, ein gesundes Körperideal zu vermitteln und jeden Körper wertzuschätzen.

 

Körper sind nicht „gut“ oder „schlecht“

Leider hat uns die Gesellschaft so trainiert, dass wir Körper in „gut“ und „schlecht“ einteilen. Kleinere und dünnere Körper werden häufig als „gut“ betitelt, während dickere oder größere als „schlecht“ angesehen werden.

Schon in den Jahren vor den sozialen Netzwerken wurden diese schädlichen Ideale in Zeitungen, Magazinen und im Fernsehen verbreitet – die sozialen Medien haben dies nur noch verschlimmert.

Diese Art der Einteilung scheint auf den ersten Blick unbedenklich, aber es kann einen großen Effekt auf das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl mancher Menschen haben. Menschen, die dem „guten“ Ideal hinterherjagen, greifen möglicherweise zu drastischen Maßnahmen, um dieses zu erreichen, während andere sich unter Druck setzen, um es erhalten zu können.

Der erste Schritt, um dich besser in deiner Haut zu fühlen ist, diese Label einfach zu vergessen. Dies ist nicht leicht – gerade, weil sie omnipräsent sind – aber das Wichtigste ist deine eigene Gesundheit und dein Wohlbefinden. Und nichts anderes.

 

Wie nachhaltig ist ein „Beach Body“ überhaupt?

Von Diät-Tees bis hin zu „Fat-Burning-Leggings“: Die meisten Methoden, um schnell an einen Beach Body zu kommen basieren auf kurzfristigen Ansätzen, die langfristig nicht durchzuführen sind.

Diese kurzfristigen Methoden, wie Crash-Diäten und extreme Workouts, funktionieren nur selten – und können zudem noch langfristigen Schaden verursachen. Vor allem Jo-Jo-Diäten können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.

Deswegen sollte ein Beach Body nicht dein Hauptziel sein. Es ist nichts verkehrtes daran, wenn du fitter werden oder ein wenig Gewicht verlieren möchtest. Aber dabei ist es wichtig, dass du es aus den richtigen Gründen und auf eine gesunde Art und Weise tust.

Die Ergebnisse sollen schließlich langfristig bleiben. Wenn es dein Ziel ist, an Gewicht zu verlieren, musst du Zeit, Hingabe und Beständigkeit mitbringen. Jeder anständige Trainer wird dir dies bestätigen können – pro Woche 0,5 – 1 kg zu verlieren ist ein gesunder Ansatz.

Beach Body: Wieso es falsch ist sich einen Strandkörper als Ziel zu setzen

 

Was, wenn du fitter werden möchtest?

Wenn du fitter werden, Gewicht verlieren oder einfach nur ein wenig gesünder leben möchtest, musst du langfristig denken. Es ist Zeit, Hingabe und Beständigkeit notwendig, um dieses Ziel zu erreichen.

Dabei musst du dich bewusst zu Veränderungen in deinem Lifestyle entscheiden, aber selbst kleinere Änderungen können über längere Zeit hinweg Großes bewirken. Am besten beschäftigst du dich ein wenig mit verschiedenen Lebensmitteln und wie viel Energie du am Tag benötigst. Aufgrund dieser Informationen kannst du dir einen Trainings- und Ernährungsplan zusammenstellen, den du realistisch durchziehen kannst.

Wenn du dir langfristige und erreichbare Ziele setzt, kannst du eine gesündere Beziehung zu deinem Körper aufbauen, ohne all das aufzugeben, dass dir Spaß macht.

 

So findest du ein anderes Ziel

Oftmals messen wir unseren Wert und unser Glück an unserem Aussehen. Aber es ist wichtig, dass es für dich mehr gibt als nur dein Aussehen. Ganz egal, welche Form und Größe dein Körper auch hat, er ermöglicht dir so viel mehr – also schaue nicht nur auf dein Aussehen.

Ziele, die deine allgemeine Gesundheit unterstützen, können dir deutlich mehr bringen und sind einfacher durchzuziehen, wie wenn du dich nur auf dein Aussehen konzentrierst.

Vielleicht gibt es ja eine Sportart, die du schon immer einmal lernen wolltest, oder etwas Neues, dass du testen möchtest oder du hast einen gewissen PB im Hinterkopf. Dies sind alles Ziele, die du dir setzen kannst. Leistungsorientierte Ziele werden dir mehr Zufriedenheit bringen als dein bloßes Aussehen.

 

Take Home Message

Es ist eine Schande, dass wir in einer Welt leben, in der es so strenge Richtlinien dafür gibt, was als attraktiv angesehen wird. Dies sorgt dafür, dass die Menschen, die dieses Ideal nicht erfüllen, unglücklich mit ihrem Körper sind, was negative Auswirkungen auf ihr mentales Wohlbefinden und ihr Selbstwertgefühl haben kann.

Diese unmöglichen Vorstellungen abzulegen, kann schwierig werden, aber es ist wichtig, dass wir es tun. Wir alle sollten in der Lage sein, an den Strand zu gehen und Spaß zu haben, ohne uns zu überlegen, was andere von uns denken könnten. Jeder Körper ist ein Beach Body – lass dir von niemandem etwas anderes sagen.

 

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  1. Pearl, R. L., Puhl, R. M., Lessard, L. M., Himmelstein, M. S., & Foster, G. D. (2021). Prevalence and correlates of weight bias internalization in weight management: A multinational study. SSM – population health, 13, 100755. https://doi.org/10.1016/j.ssmph.2021.100755 
  2. Field, A. E., Cheung, L., Wolf, A. M., Herzog, D. B., Gortmaker, S. L., & Colditz, G. A. (1999). Exposure to the mass media and weight concerns among girls. Pediatrics, 103(3), E36. https://doi.org/10.1542/peds.103.3.e36  
  3. McGuire, F. H., Goldbach, J. T., Senese, J. G., Cabrera, J. R., Schrager, S. M., & Duncan, A. E. (2023). Longitudinal association of homonegative school climate with body dysmorphic disorder among cisgender sexual minority adolescents: Testing mediation through proximal minority stressors. Body image, 45, 86–93. https://doi.org/10.1016/j.bodyim.2023.02.007  
Amy Golby
Autor und Experte
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Amy ist seit über 18 Jahren Sportlerin und spielt Rugby sowie Netzball bis zur nationalen Ebene. Seit 5 Jahren ist sie eine qualifizierte Personal-Trainerin, die ihr Ernährungswissen mit einem Diplom in Sport- und Bewegungsernährung, sowie einem Diplom in Psychologie vertieft hat. Sie trainiert seit über 10 Jahren im Fitnessstudio, betreibt Krafttraining und versucht kontinuierlich zu lernen und sich zu verbessern, um ihre Ziele zu erreichen. Sie glaubt sowohl an die körperlichen und geistigen Vorteile von Sport und Fitness, als auch an eine ausgewogene Ernährung und Lebensweise. Amy hat bereits zahlreiche Programme rund um Sport und Fitness, u.a. für Red Bull, das Magazin Look, Spartan UK und Mental Movement UK Programme, entwickelt, um zu zeigen, wie Fitness die mentale Gesundheit verbessern kann. In ihrer Freizeit treibt Amy gerne Sport, trifft sich mit Freunden und besitzt eine Leidenschaft für Sportkleidung. Du kannst hier mehr von Amy finden - https://www.instagram.com/dreams_and_dumbbells/?hl=en
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